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Pressemappe: Let’s talk about pollination
Die hier zur Verfügung gestellten Abbildungen sind ausschließlich für die Verwendung durch die Presse zur aktuellen Berichterstattung und nicht für kommerzielle Zwecke bestimmt. Bitte berücksichtigen Sie die Copyrights und Bildunterschriften.
Die Pressemappe zur Ausstellung Let’s talk about pollination finden sie hier:
pressemappe-eres-projects-let-s-talk-about-pollination.zip
Pressestimmen: One Step Beyond
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Bedrohliche Visionen
Abendzeitung, 4. Oktober 2024, Roberta De Righi
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Ein Kunstherbst – so politisch wie nie
Süddeutsche Zeitung, 9. September 2024, Evelyn Vogel
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ERES Stiftung: Debütant:innen der AdBK
gallerytalk.net, 2. September 2024, Anna Meinecke
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Interview
Parnass, 2022/03, Silvie Aigner
Die ERES-Stiftung beschäftigt sich seit 2004 mit der Verbindung naturwissenschaftlicher und künstlerischer Weltbetrachtung. Wir sprachen mit der Geschäftsführerin Sabine Adler über die besondere konzeptuelle Ausrichtung der ERES-Stiftung.
PARNASS: Wie kam es zur thematischen Ausrichtung der ERES-Stiftung an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft?
SABINE ADLER: Aus der Begeisterung für die Kunst- und Wunderkammern des 16. Jahrhunderts ergab sich die Frage: Wie könnte dieser integrale Blick heute aussehen und wie könnte er einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden? Die Kunst- und Wunderkammern stellen den Übergang von der Bewunderung für seltsame und damals fremdartige Objekte wie Mineralien, Fossilien, Kokosnüsse oder Bernstein zu den modernen Naturwissenschaften mit ihrer faktenorientierten Herangehensweise dar. Zum ersten Mal versuchten Fürsten, Bischöfe, Gelehrte oder wohlhabende Privatpersonen anhand von gesammelten Naturalia oder Scientica Objekte zu kategorisieren, zu vergleichen und zu erklären. Der sinnliche, assoziative und überraschende Zugang zu heutigen naturwissenschaftlichen Themen mit den Mitteln der Kunst wurde zum Leitgedanken der Stiftung. Schnell war auch klar, dass der Klimawandel die wahrscheinlich größte Herausforderung unseres Jahrhunderts ist, dem man heute mit eben diesem integralen Blick in der Tradition der Kunstkammer begegnen sollte. Als wir 2006 mit der Ausstellung »Gletscherdämmerung – Klimawandel und die Folgen« starteten, war das Thema exotisch und wir hatten Mühen, künstlerische Positionen zu finden. Heute undenkbar …
P: Die Thematisierung der Natur als Ressource, ökologische und soziologische Themenfelder rücken ob der Brisanz radikaler Veränderungen stärker ins Bewusstsein. Künstler arbeiten eng mit der Wissenschaft zusammen. Was kann die Kunst hier leisten in der Vermittlung komplexer Themen der Wissenschaft? Sie unterliegt ja, anders als die Wissenschaft, keinen methodischen Restriktionen.
SA: Im besten Fall erreichen Künstler:innen, die ein naturwissenschaftliches Phänomen zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit nehmen, nicht den Kopf, sondern das Unbewusste, die Emotion des Gegenübers, und setzen damit einen Reflexionsprozess in Gang. Kunst ist immer komplex und ein wunderbares Training in komplexem Denken. Evolutionär wurde uns dieses Denken nicht in die Wiege gelegt. Wir sind es gewohnt, die Dinge schwarz oder weiß zu sehen. Ich halte den assoziativen und freien Umgang mit wissenschaftlichen Themen für enorm wichtig. Die Aneignung naturwissenschaftlicher Methoden als Form der Kunstproduktion sehe ich dagegen eher skeptisch. Das bleibt oft kalt und selbstreferenziell, auch wenn es selbstverständlich Ausnahmen gibt.
P: In welcher Rolle sieht sich dabei die ERES-Stiftung?
SA: Wir verstehen uns als Vermittler beider Welten, laden Naturwissenschaftler ein, im Raum der Kunst vorzutragen. Auch versuchen wir, Künstler:innen neugierig zu machen, sich mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen und vergeben daher auch immer wieder themenbezogene Auftragsarbeiten.
P: Haben sich seit der Gründung aufgrund der politischen, gesellschaftlichen und vor allem auch ökologischen Krisen die Themen der Ausstellungen geändert?
SA: Der Klimawandel war von Anfang an eines der zentralen Themen unserer Ausstellungsarbeit. Leider ist das über all die Jahre nicht aus dem Fokus gerückt, sondern immer drängender geworden. Das Thema läuft im Hintergrund stets mit – auch bei einer unserer letzten Ausstellungen mit Tue Greenfort zum Thema Algen. Wer weiß, vielleicht fliegen wir bald mit Algenkerosin im Tank nach Mallorca …
P: Die Vermittlungsarbeit spielt in der Stiftung eine große Rolle. Welche Programme haben Sie entwickelt?
SA: Jede Ausstellung wird von einem umfangreichen Wissenschaftsprogramm mit anschließender Diskussion begleitet. Sehr großen Wert legt unser Publikum auf kuratorische Führungen, und wir freuen uns sehr, so interessierte Besucher:innen zu haben. Es kommt oft vor, dass Teilnehmende mit naturwissenschaftlicher Expertise die Führungen bereichern. Das sind dann immer spannende Dialoge.
P: Neben dem Hauptsitz in der Römerstraße in Schwabing wird die Stiftung in Nachbarschaft zum Museum Brandhorst und den Pinakotheken ab Sommer 2022 einen neuen Projektraum im denkmalgeschützten Bau von Sep Ruf betreiben. Was wird dort gezeigt?
SA: Wie in der Stiftung selbst geht es auch in unserem neuen Raum »ERES Projects« um naturwissenschaftliche Themen und deren freie künstlerische Umsetzung. Dabei liegt uns die enge Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste in München besonders am Herzen. Mitten im Kunstareal geben wir jungen Künstler:innen die Möglichkeit, ihre Arbeiten prominent zu zeigen, und das, dank des großen Schaufensters, rund um die Uhr. Erfahrungen mit dem Format eines solchen Off-Space haben wir ja 2020 und 2021 bereits mit dem Projektraum »@base« in München-Haidhausen gesammelt. Bei »ERES Projects« wird es aber auch verstärkt Experimentelles zu sehen geben, außerdem Lesungen und Performances – aber lassen Sie sich überraschen.
P: Aktuell gibt es mit Fondazione ERES auch Räume mit einem kleinen Innenhof im Viertel Castello in Venedig, die erstmals Teil der Collateral Events der Venedig-Biennale sind. Werden diese nur zur diesjährigen Biennale bespielt oder ist daran gedacht, diesen Standort auch weiterhin zu bespielen?
SA: Wir sind überwältigt von der großen Resonanz, die unsere Ausstellung im Rahmen der Biennale erfährt. Trotz des reichen Angebots direkt nebenan in den Giardini und im Arsenale finden so viele Besucher:innen aus der ganzen Welt unsere doch recht versteckt gelegene Fondazione. Das motiviert natürlich – vediamo …