Vincent Entekhabi + Lionel Nymphius: out of bounds

20. Oktober – 4. November 2021

Vincent Entekhabi + Lionel Nymphius - out of bounds

WE DECIDE WHO YOU ARE / YOU DECIDE WHO WE ARE

»out of bounds« thematisiert die Fluktuation zwischen der realen und der digitalen Identität eines Menschen. Die Arbeit spürt dem Reiz nach, der darin liegt, nach Belieben verschiedene Identitäten anzunehmen und so eine Welt zu schaffen, in der alles möglich ist und keine Grenzen existieren. Die Video- und Soundinstallation »is water wet« läuft simultan auf Fernseher und Lautsprechern und zeigt die Rückenansicht eines laufenden virtuellen Charakters, welcher in einem unaufhörlichen Prozess mit seiner digitalen Umgebung fusioniert. Auf akustischer Ebene wirft die digitalisierte Stimme von Vincent Entekhabi teils banale, teils existenzielle Fragestellungen in den Raum. In Analogie zu Computerspielen hängen verschiedene »Skins« als T-Shirts von der Decke und rotieren, an Diskokugeln befestigt, um ihre Achse. Bedruckt mit kurzen Statements – Socialmedia-Richtlinien und Zitate – kann der digitale Charakter das passende Shirt auswählen und sich so der jeweiligen Situation anpassen.

Lionel Nymphius

2000 in Berlin geboren, studiert im 3. Semester parallel an der Akademie der Bildenden Künste München sowie Architektur an der Technischen Universität München.

»In meiner Arbeit spielt die Architektur eine fundamentale Rolle. Thema sind oft maßstabslose Darstellungen von Stadtsilhouetten, Raumgefüge oder multifunktionale Bauteile. Eigentlich arbeite ich immer minimalistisch, ohne Farben, grafisch, oder skulptural mit Beton. Die Installation in @base wirkt wie das absolute Gegenteil zu meiner sonstigen Arbeit, ist aber eigentlich nicht weit entfernt von der Architektur. Denn das Thema online/offline und das Erstellen einer Online-Identität spielt eine immer größere Rolle im Schaffen des Architekten – nicht nur bei den Architekten sondern eigentlich in jedem Beruf.«

Vincent Entekhabi

2001 geboren in Wien, Multimedia-Ausbildung in Wien, studiert an der Akademie der Bildenden Künste München im 3. Semester.

»Aktuell beschäftige ich mich mit der Schnittstelle zwischen digitalen Charakteren und der ›realen‹ Welt. Für die künstlerische Übersetzung greife ich dabei auf verschiedene Videospiele zurück. Wenn ein Charakter auf einem Gerät existieren kann, so kann er auch auf einem anderen existieren und verliert seinen örtlichen Bezug. Millionen von Menschen teilen sich in Videospielen den gleichen Avatar und eignen sich dadurch ein identisches zweites Ego an.«

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